Badewanne ausbauen verständlich erklärt! Mit Schritt für Schritt Anleitung

Eine Badewanne auszubauen erscheint vorerst eventuell schwierig. Schließlich ist die Wanne fest verbaut, die Fliesen daneben sind empfindlich und die Armaturen stören auch. Mit einer guten Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt es aber selbst Unerfahrenen: Der eigentliche Ausbau gestaltet sich tatsächlich sogar recht einfach. Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf ist allerdings etwas Hintergrundwissen.

Badewanne ausbauen: Anleitung zum Selbermachen

Vor der eigentlichen Arbeit ist es hilfreich, sich klarzumachen, wie so eine Badewanne verankert ist. Schließlich hängt davon ab, was alles voneinander gelöst werden muss, bevor die Wanne herausgehoben werden kann. Der wichtigste Unterschied: Ruht die Badewanne in einer Schale aus Hartschaum? Bei den meisten modernen Wannen ist dies der Fall. Nur selten sind ältere Modelle noch so verbaut, dass der gesamte Unterbau entfernt werden muss. Häufig handelt es sich dann um gusseiserne Modelle. Ein weiterer Nachteil an ihnen ist ihr sehr hohes Gewicht. Ruht die Wanne lediglich in der Hartschale, lässt sich der Unterbau vermutlich retten. Dennoch müssen vor dem Ausbau diverse Verbindungen voneinander getrennt werden. Dazu zählen Abflussrohr und Überlauf, aber auch die Dehnfuge zwischen Wanne und Wand. Zum unfallfreien Arbeiten und zum Schutz der Fliesen sind außerdem eine Reihe von Vorarbeiten nötig. Sehr wichtig ist es, nicht allein zu arbeiten. Am Ende muss nämlich die ganze Wanne aus der Verschalung gehoben werden. Deshalb gehört zur Vorbereitung unbedingt auch das Organisieren eines Helfers!

Schritt 1 - Vorbereitungen: Wasser abstellen und Armaturen abbauen

Zunächst sollte das Wasser abgestellt werden: Dazu den Haupthahn schließen. Häufig findet er sich im Bad in unmittelbarer Nähe zur Wanne. Überschüssiges Wasser aus der Wanne und aus den Hähnen abfließen lassen. Ist dies geschehen, sollten die Armaturen der Wanne abgebaut werden. Das dient nicht nur dem Schutz von Hochglanzarmaturen vor Kratzern: Spätestens beim Herausheben der Wanne wären sie einfach im Weg. Erst danach geht es an den eigentlichen Wannenausbau.

Schritt 2 (optional): Unterbau entfernen

Ruht die Wanne locker in einer Hartschale, fällt dieser Schritt weg. Ist die Badewanne hingegen komplett eingemauert, hilft nichts: Der Unterbau muss zerschlagen werden. Er besteht aus Fliesen, seltener aus einer Holzverkleidung. Bei Fliesen helfen Hammer und Meißel. Liegt die Wanne frei, geht es weiter mit dem nächsten Schritt.

Schritt 3: Dehnfuge lösen und abziehen

Dehnfuge nennt sich die Fuge entlang der Wand, welche direkt um die Badewanne herumläuft. Sie ist mit Silikon oder Acryl gefüllt. Lösen lässt sich das Ganze mit einem scharfen Teppichmesser (Cutter). Dazu am besten zweimal mit dem Cutter die Fuge längs entlanggehen: einmal direkt an der Wannenseite, das nächste Mal vorsichtig direkt an der Wand. Wichtig ist hier, empfindliche Fliesen nicht zu beschädigen. Ist das geschafft, lässt sich der Silikonrest einfach mit der Hand abziehen.

Schritt 4: Wanne vom Abflussrohr trennen

Nun ist die Wanne noch mit verschiedenen Rohren verbunden. Sie müssen vor dem Ausbau natürlich von den Anschlussrohren getrennt werden. Beim Abfluss funktioniert dies sehr einfach: Mit dem Schraubenzieher wird die mittig angebrachte Schraube oben am Abfluss gelöst. Hat dies funktioniert, geht es weiter mit Schritt 6!

Schritt 5 (optional): Blechstege am Abfluss zerschneiden

Häufig hat sich die Schraube festgefressen, sodass ein Lösen mit dem Schraubenzieher nicht mehr möglich ist. Bewegt sie sich wirklich überhaupt nicht, braucht es einen Blechschneider. Denn die Schraube ruht in der Mitte mehrerer kleiner Blechstege, welche sie mit dem Rand verbinden. Diese Stege müssen nun gekappt werden. Leider ist danach die Wanne unbrauchbar. Soll die Wanne noch benutzt werden, darf dieser Schritt also nicht voreilig erfolgen, sondern kann nur die letzte Option sein!

Schritt 6: Überlauf entfernen

Auch der Überlauf ist mit einem Rohr verbunden. Er muss demzufolge auch noch von der Wanne getrennt werden. So funktioniert es: Der Überlauf verfügt über eine lose aufliegende Abdeckkappe. Sie wird einfach abgezogen. Darunter kommt aber eine weitere Befestigung zum Vorschein, die sogenannte Rosette mit einer Schraube. Sobald diese Schraube gelöst ist, lässt sich die Rosette abnehmen. Fertig: Prinzipiell ist die Wanne nun schon bereit zum Ausbau. Bevor es aber losgehen kann, muss unbedingt noch etwas geprüft werden.

Schritt 7: Seitenschneider bereitlegen zum Kappen des Erdungskabels

Bei vielen älteren Wannen befindet sich ein Erdungskabel an der Außenseite. Es muss daher ebenfalls gekappt werden, bevor man die Wanne ganz herausheben kann. Zur Sicherheit sollte man stets davon ausgehen, ein solches Erdungskabel zu entfernen und einen Seitenschneider bereithalten. Was ist das Erdungskabel: Ein anderer Name dafür ist Potenzialausgleichsdraht. Er diente der Sicherheit vor elektrischen Stromschlägen. Seit 2002 ist er beim Einbau neuer Wannen nicht mehr vorgeschrieben.

Schritt 8 (optional): Erdungskabel trennen, dazu Wanne kurz anheben

Befindet sich das Erdungskabel an der Wanne, muss sie zunächst von einer Person halb herausgehoben werden. Sobald der Helfer den Draht erreicht, kappt er ihn rasch. Anschließend lassen beide die Wanne noch einmal kurz zurückgleiten.

Schritt 9: Wanne ganz herausheben

Dies sollte ebenfalls zu zweit geschehen. Vorher kurz prüfen, ob sich die Wanne tatsächlich schon überall löst. Dazu die Badewanne an mehreren Stellen kurz anheben und leicht daran wackeln. Ist sie wirklich rundherum locker, lässt sie sich nun komplett herausheben.

Was tun, wenn die Wanne sich nicht lösen lässt?

In so einem Fall hilft nur die komplette Zerstörung: Dann muss die Badewanne in mehrere Teile zerschlagen werden. Dabei mit einem Hammer längs arbeiten. Zunächst die Ränder an Kopf- und Fußende abschlagen. Dann längs in der Mitte zerteilen und die Einzelteile herausnehmen.

Spezialfall gusseiserne Wanne

Auch sie muss in vielen Fällen komplett zerlegt werden, oft schon aus Gewichtsgründen: So eine Wanne wiegt ungefähr 150 Kilogramm. Der Ausbau erfolgt hier mit einem Vorschlaghammer. Zum Schutz vor herumfliegenden Teilen legt man ein oder mehrere Handtücher auf die zu bearbeitende Fläche. Ebenso muss der Arbeitsschutz beachtet werden: Dazu gehört Augen- und Ohrenschutz ebenso wie Arbeitsschuhe mit Stahlkappen!

Welches Werkzeug wird benötigt?

  • Hammer
  • Meißel
  • Cutter
  • Blechschneider
  • Rohrzange
  • Seitenschneider
  • Schraubenzieher
Fazit Der Ausbau einer Badewanne ist zwar körperlich anstrengend. Doch der Ablauf der einzelnen Schritte ist auch für Laien leicht zu meistern. Grundvoraussetzung ist das passende Werkzeug und eine gute Vorbereitung. Dazu zählt unbedingt auch das Organisieren eines Helfers, da die Wanne nur zu zweit bewegt werden sollte! Wer sich an die Schritt-für-Schritt-Anleitung hält, kann kaum etwas falsch machen. Foto: spa-ambiente.de