Badezimmerboden: Alternativen zum Fliesenboden

In der Regel sind Badezimmer in Deutschland mit einem Fliesenboden ausgestattet. Allerdings lassen sich heutzutage auch viele attraktive Alternativen für den gängigen Fußbodenbelag finden. Beispielsweise bieten sich die Materialien Holz oder Stein an, um einen fugenlosen Badezimmerboden zu gestalten. Welche Bodenarten für das Badezimmer geeignet sind, um eine ästhetische Gestaltung des Raums ohne Fliesen zu schaffen, zeigt der folgende Beitrag.

Vinylboden für das Badezimmer

Badezimmerböden aus Vinyl verleihen dem Badezimmer das ganz besondere Etwas. Erhältlich sind diese in den verschiedensten Mustern und Farben, darunter auch in Stein- oder Holzoptik. Für eine besonders unkomplizierte Sanierung des Badezimmers sind Böden aus Vinyl besonders gut geeignet, da diese auf bereits vorhanden Böden verlegt werden können. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch ihre Robustheit, Pflegeleichtigkeit und einen günstigen Preis aus. Allerdings sollte im Badezimmer ausschließlich Vollvinyl genutzt werden, welches wasserabweisende Eigenschaften aufweist. Diese Böden werden vollständig mit dem jeweiligen Untergrund verklebt und die Wandabschlüsse mit Silikon abgedichtet.

Boden aus Beton oder Sichtestrich für das Badezimmer

Diejenigen, die ihr Badezimmer besonders modern gestalten möchten, sollten sich näher mit Böden aus Beton oder Sichtestrich beschäftigen. Für angenehme Wärme sorgt bei diesen Bodenmaterialien eine Fußbodenheizung. Böden aus Sichtestrich oder Beton eignen sich hervorragend für eine minimalistische Badezimmergestaltung. Die naturbelassenen, geschliffenen Oberflächen der Materialien können entweder mithilfe von Fußbodenfarbe eingefärbt oder gestrichen werden. Um dem Boden einen zusätzlichen Schutz zu verleihen, können auch Polymere oder Wachse aufgetragen werden.

Holzboden für das Badezimmer

Wird im Badezimmer ein besonders hoher Wert auf eine natürliche Atmosphäre gelegt, sind Böden aus Holzdielen oder Parkett ideal geeignet. Durch diese zieht eine sehr wohnliche und warme Atmosphäre in das Badezimmer ein. Ideal geeignet für den Boden im Badezimmer sind Harthölzer, wie Nussbaum oder Eiche, allerdings besteht auch in Teak oder Bambus eine tolle Wahl. Kommen diese mit Feuchtigkeit in Kontakt, quellen sie nur in geringem Maße auf. Daneben ist jedoch auch spezielles Badezimmerparkett erhältlich. Damit der Feuchtigkeitsgehalt in der Luft durch den Holzboden positiv beeinflusst werden kann, sollte der Holzboden im Bad offenporig sein und geölt werden. Falls es einmal zu stehenden Wasserpfützen kommt, sind diese umgehend aufzuwischen, Spritzwasser stellt für die Holzböden jedoch kein Problem dar – vorausgesetzt, die Fugen sind gut abgedichtet, damit ein tiefes Eindringen von Wasser verhindert wird.

Laminatboden für das Badezimmer

Feuchtraumlaminat ist heutzutage ebenfalls speziell für den Boden im Badezimmer erhältlich. Dieses zeichnet sich durch eine Kantenimprägnierung aus und verfügt außerdem über eine imprägnierte Trägerplatte. In diese Laminatart kann Feuchtigkeit so nur sehr schwer eindringen und es quillt in wesentlich geringerem Maße auf. Daneben ist auch Laminat für das Badezimmer erhältlich, welches über eine Trägerplatte aus Kunststoffprofil verfügt. Dieses wird auch als „Aqua Floor“ bezeichnet. Fugenbildung des Laminats ist im Badezimmer jedoch unbedingt zu verhindern, außerdem müssen Beschädigungen umgehend ausgebessert werden, da ansonsten Wasser in diese einziehen und weitreichendere Schäden verursachen kann. Die Fugen des Laminats werden idealerweise mit wasserdichtem Leim abgedichtet. Auch eine zusätzliche Versiegelung durch Kunstharz ist empfehlenswert.

Linoleumboden für das Badezimmer

Für den Boden im Badezimmer erfreut sich auch Linoleum einer überaus großen Beliebtheit. Bei diesem handelt es sich um ein natürliches Produkt, welches aus Naturharz, Leinöl, Kalk, Kork- und Holzmehl besteht. Das Material zeichnet sich dadurch aus, dass Pilze und Bakterien sich auf diesem nicht ausbreiten können, weshalb seine Hygieneeigenschaften überaus gut ausfallen. Daneben ist Linoleum auch sehr robust, pflegeleicht und fußwarm. Linoleumböden werden in vielen verschiedenen Mustern und Farben angeboten. Jedoch weisen sie eine gewisse Feuchtigkeitsempfindlichkeit auf. Es ist daher essentiell, dass der Linoleumboden im Badezimmer ordentlich verfugt und idealerweise vollständig verklebt wird. Eine fachgerechtete Verlegung ist dabei das A und O, damit sich kein Schimmel zwischen den einzelnen Linoleum-Platten bilden kann.

Korkboden für das Badezimmer

Diejenigen, die auf der Suche nach einer besonders nachhaltigen Alternative zu dem klassischen Fliesenboden im Badezimmer sind, sollten sich für Kork entscheiden, welches aus der Rinde der Korkeiche gefertigt wird. Als Bodenbelag für das Badezimmer ist Kork überaus gut geeignet, zumindest, wenn dieses fugenlos verlegt und vollflächig verklebt wird. Vor Feuchtigkeit wird der Boden durch eine Versiegelung aus Wasserlack geschützt, außerdem notwendig ist ein spezieller Kantenschutz. Um sicherzustellen, dass der Korkboden im Badezimmer möglichst lang Freude bereitet, ist ein flächig abgedichteter und tragfähiger Untergrund für diesen nötig. Ist dieser vorhanden, kann durch den fußwarmen Korkboden eine überaus gemütliche Atmosphäre ins Badezimmer einziehen.

Kautschukboden für das Badezimmer

Naturkautschuk stellt eine ideale Wahl dar, wenn bei der Badezimmerausstattung ein besonders hoher Wert auf die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit gelegt wird. Bei dem Naturkautschuk handelt es sich schließlich um einen nachwachsenden Rohstoff, der im Gebiet des nachhaltigen und gesunden Bauens heute eine immer wichtigere Rolle spielt. Kautschuk überzeugt außerdem durch die Vorteile, dass das Material höchst strapazierfähig, widerstandsfähig, rutschfest und pflegeleicht ist. Daneben weist es gute Schalldämmungseigenschaften auf. Verglichen mit herkömmlichen Fliesen wirkt Naturkautschuk generell wesentlich wärmer und besticht durch ein angenehmes Laufgefühl. Außerdem ist das Material schmutz- und bakterienabweisend, weshalb es für die Gestaltung des Badezimmerbodens überaus gut geeignet ist. Der Naturkautschuk muss auf einem sauberen und glatten Untergrund vollflächig verklebt werden. Die Fugen und Kanten werden durch Schweißschnüre vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt, alternativ steht auch eine Zwei-Komponenten-Fugenmasse zur Verfügung.

Kieselmosaike und Steinteppiche für das Badezimmer

Wird auf höchste Individualität bei der Gestaltung des Badezimmerbodens wertgelegt, werden Kieselmosaike oder Steinteppiche mit Sicherheit große Begeisterung auslösen. Steinteppiche werden dabei fugenlos verlegt, um das Risiko einziehender Feuchtigkeit zu reduzieren. Sie bestehen aus einer Kombination aus kleinteiligen, naturbelassenen Kieselsteinen und einem Kunstharz-Bindemittel. Die Steinteppiche werden auf den Boden flüssig gegossen, bevor sie ausgestrichen und ausgehärtet werden. Daneben ist es jedoch auch möglich, die Steinteppiche einzeln zu verlegen. Erhältlich sind Steinteppiche in verschiedenen Schichtstärken zwischen sechs und zwölf Millimetern. Da es durch einen Porenverschluss möglich ist, die Oberfläche der Steinteppiche vollkommen porenlos zu gestalten, können diese sogar in der Dusche ausgelegt werden und auch dort durch ihre hohe Rutschsicherheit und Langlebigkeit begeistern. Dagegen handelt es sich bei den Kieselmosaiken im eigentlichen Sinne um Fliesen. Die Kieselmosaike sind in sämtlichen natürlichen Farbtönen erhältlich und bestehen aus echtem Naturstein.

Steinboden für das Badezimmer

Natursteine dürfen bei einer besonders luxuriösen Gestaltung des Badezimmers nicht fehlen. Zu diesen gehören beispielsweise Travertin, Marmor, Schiefer oder Granit. Von dem zeitlosen und edlen Aussehen der Natursteine profitiert jedes Badezimmer in hohem Maße. Dadurch, dass Natursteine eine offenporige Oberfläche aufweisen, können diese mit Feuchtigkeit sehr gut umgehen und werden auch von schwankenden Temperaturen, die im Badezimmer an der Tagesordnung stehen, nicht negativ beeinflusst. Darüber hinaus sind Natursteine überaus robust und kratzfest. Ihre tolle Wärmeleitung ist bei Natursteinböden ebenfalls hervorzuheben. Sie lassen sich somit ideal mit einer Fußbodenheizung kombinieren. Unbehandelt kann sich die Oberfläche von Natursteinen jedoch als überaus rutschig erweisen, weshalb für den Badezimmerboden getrommelte, gebürstete oder angeraute Natursteine ausgewählt werden sollten. Mit diesen kann auch der Boden der Dusche hervorragend ausgestattet werden. Abb.: shannonrphillips/pixabay.com