Eine begehbare Dusche richtig planen: Das gilt es zu beachten
Eine begehbare Dusche wird auch als barrierefreie, bodengleiche oder Walk-In Dusche bezeichnet. Diese bietet einen überaus praktischen und modernen Zugang zu einer entspannenden Körperhygiene. Da keine Stolperfallen oder Hindernisse bei einer begehbaren Dusche zu befürchten sind, ist sie für diejenigen, die ein barrierefreies Bauen anstreben, besonders gut geeignet.
Hinsichtlich der Gestaltung und der Planung der begehbaren Dusche herrscht eine große Flexibilität, sodass genau der passende Stil für das individuelle Badezimmer realisiert werden kann. Auch kleine Bäder profitieren von einer begehbaren Dusche in hohem Maße, da diese den Raum sofort wesentlich großzügiger wirken lässt.
Doch wie wird eine begehbare Dusche eigentlich korrekt geplant? Der folgende Artikel erklärt, worauf zu achten ist.
Diese Faktoren sind bei der begehbaren Dusche zu berücksichtigen
Unabhängig davon, ob ein Altbau saniert, das bestehende Badezimmer renoviert oder ganz neu gebaut wird – hinsichtlich der Planung und des Einbaus einer begehbaren Dusche sind bestimmte Faktoren zu berücksichtigen.
Die Grundlage einer korrekten Planung besteht darin, dass ausreichend Platz im Boden für Gefälle, Duschelement und Abfluss vorhanden ist, damit es zu keiner Überschwemmung beim Duschen kommt.
Die Badezimmer-Lage
Sollte sich das Badezimmer direkt über dem Keller befinden, gestaltet sich die Planung der begehbaren Dusche besonders ideal, da der Abfluss direkt durch die Decke verlegt und an die Abwasserleitung angeschlossen werden kann.
Liegt das Bad jedoch über Wohnräumen, ist es nötig, die Verlegung des Abflusses in der Decke vorzunehmen, was nicht in allen Fällen möglich ist. So muss die in Frage kommende Einbauart im Rahmen der Planung sorgfältig abgewogen werden.
Die räumlichen Voraussetzungen
Bei einem Neubau sollte mit dem Architekten möglichst frühzeitig besprochen werden, dass eine bodengleiche Dusche gewünscht wird. So kann er die richtige Abflussanlage und ausreichend Platz im Estrich für diese einplanen.
Findet lediglich eine Sanierung oder eine Renovierung statt, ist es sinnvoll, die räumlichen Voraussetzungen durch einen Experten prüfen zu lassen, um zu gewährleisten, dass für die Umrüstung ausreichend Platz zur Verfügung steht. Von dem Fachmann ist besonders die Aufbauhöhe der Decke zu prüfen, welche Bodenbelag, Fußbodenheizung, Estrich und die Dämmung umfasst.
Typische Probleme bei der Planung einer begehbaren Dusche
Es gibt einige typische Probleme, die im Rahmen der Planung einer begehbaren Dusche immer wieder auftauchen.
Eines davon stellt beispielsweise ein zu dünner Estrich da. Falls die Betonplatte oder der Estrich für die Dusche ausgestemmt werden muss, damit für den Ablauf ausreichend Platz besteht, ist in jedem Fall im Vorfeld durch einen Statiker oder Architekten überprüfen zu lassen, ob dies überhaupt möglich ist. Ist eine Balkendecke vorhanden, ist die Installation einer begehbaren Dusche außerdem nur möglich, wenn die Balken parallel zu dem Abfluss verlaufen.
Daneben kann auch ein zu kleiner Siphon Probleme bereiten. Wird die bestehende Dusche modernisiert und dabei eine größere Duscharmatur eingebaut, ist die Größe des Siphons zu prüfen. Bei einem zu kleinen Ablauf kann das Wasser nicht schnell genug ablaufen, sodass es zu einer Überschwemmung kommt. Wird eine große Duschbrause gewählt, sollte der Duschablauf pro Minute zwischen 40 und 50 Liter Wasser aufnehmen können, wofür der Durchmesser des Ablaufs mindestens 50 Millimeter betragen muss.
Der Einbau einer begehbaren Dusche
Im Zuge der Planung ist es außerdem nötig, die passende Art des Einbaus der begehbaren Dusche zu finden. Grundsätzlich stehen drei unterschiedlichen Varianten zur Auswahl, nämlich die Nutzung einer Duschwanne, die Verwendung eines befliesbaren Duschelementes oder der Einbau eines Gefälleestrichs mit Fliesen.
Bei der begehbaren Dusche muss jedoch stets die Faustregel beachtet werden, dass die nötige Ablaufhöhe ein Gefälle von zwei Prozent voraussetzt.
Befliesbares Duschelement
Die Montage eines befliesbaren Duschelementes stellt die erste Variante dar. Dieses kann nach dem Einbau nach den persönlichen Vorstellungen gefliest werden. Ausgestattet ist das Duschboard mit einer Punktentwässerung, wodurch der Vorteil entsteht, dass für diese nur ein geringer Platzbedarf besteht.
Berücksichtigt werden muss jedoch die Dicke des Duschelementes inklusive des Ablaufs, ebenso wie das benötigte Gefälle von zwei Prozent zum Abfluss in der Wand.
Gefälleestrich mit Fliesen
Bei der nächsten Variante wird eine Linienentwässerung installiert und der vorgesehene Platz für die Dusche mit Estrich aufgefüllt. Der Duschbereich wird dann im Anschluss gefliest.
Die Linienentwässerung geht dabei mit dem Vorteil einher, dass der Abfluss eine hohe Ablaufleistung aufweist und der Abfluss in der Dusche flach eingefügt ist.
Allerdings muss auch im Estrich ein Gefälle berücksichtigt werden, damit keine Gefahr für eine Überschwemmung beim Duschen besteht. Im Zuge des Einbaus muss das nötige Gefälle zwischen Duschrinne und Badezimmerboden beachtet werden, sowie das Gefälle von der Unterkante der Wand zum Siphonausgang und der Abstand von der Duschrinne zum Ausgang des Siphons.
Die Duschwanne
Daneben ist es auch möglich, mithilfe eines Einbaurahmens eine extra flache Duschwanne in den Boden des Badezimmers einzulassen.
Dafür wird der Einbaurahmen im ersten Schritt auf der benötigten Höhe in den Boden eingesetzt, im Anschluss wird die Duschwanne mit ebenem Abschluss zum Boden aufgesetzt. Hinsichtlich der Höhe des Einbaurahmes ist die Höhe des Ablaufs und des Duschelementes sowie das Gefälle zu beachten.
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