Fliesen im Bad überkleben: So geht es richtig!

Die Wohnung kann noch so schön sein, doch wenn das Badezimmer langweilig oder sehr unästhetisch gefliest ist, beeinträchtigt das den Eindruck der Wohnräume in hohem Maße. Da der Wohnungsmarkt heutzutage jedoch besonders in Großstädten hart umkämpft ist, müssen häufig Kompromisse hinsichtlich des Badezimmers eingegangen werden. Mit unschönen Fliesen muss sich jedoch niemand abfinden, schließlich besteht die Möglichkeit, die Fliesen einfach zu überkleben. Dazu müssen weder hohe Summen investiert werden noch großes handwerkliches Geschick vorhanden sein. Steht eines Tages der Auszug aus der Wohnung an, können die Klebefolien ohne Rückstände wieder entfernt werden. Doch welche Möglichkeiten bestehen grundsätzlich für das Überkleben der Fliesen? Eingefleischte DIY-Anhänger können durchaus qualitative Klebefolie von der Rolle kaufen, diese in Eigenregie zuschneiden und anschließend aufkleben. Hinsichtlich des Designs und der Farbe kann der Kreativität natürlich völlig freier Lauf gelassen werden. Wesentlich komfortabler gestaltet es sich allerdings, spezielle Fliesenaufkleber zu nutzen, die bereits im richtigen Format vorliegen. Wie bei dem Überkleben der Fliesen vorgegangen wird und was grundsätzlich zu beachten ist, erklärt der folgende Beitrag.

Diese Materialien werden benötigt

Das Angebot an Aufklebern für Fliesen gestaltet sich überaus umfangreich. In einigen Fällen ist es jedoch auch bereits ausreichend, nur eine Reihe der Fliesen mit einem tollen Motiv oder Muster zu bekleben. Daneben sind auch Fliesensticker erhältlich, welche die vorhandene Fliesenfarbe durch ein entsprechendes Motiv aufwerten. Sogenannte Klebefliesen weisen dagegen häufig eine kräftige Strukturierung auf und eignen sich so ebenfalls für das Überkleben von vorhandenen strukturierten Fliesen. Neben den Aufklebern, Fliesenbildern oder der Meterware sind für das Überkleben ebenfalls Fettentferner oder Fliesenreiniger, eine Sprühflasche, Cutter, Filzrakel, eventuell Kleberlöser, ein Metalllineal sowie ein Schneidebrett oder eine Schneidematte nötig. Falls auf einigen Fliesen Beschädigungen, Sprünge oder Bohrlöcher vorhanden sind, sollten diese Schäden im Vorfeld beseitigt werden.

Die Vorbereitungen für das Überkleben

Damit die Verschönerungsmaßnahme der Fliesen erfolgreich verläuft, bedarf es einer guten Planung. Im ersten Schritt ist es nötig, die Größe der Fliesen exakt auszumessen. Falls größere Motive, die aus mehreren Teilen bestehen, geklebt werden sollen, ist außerdem das Maß der Fugen zu messen. Danach wird die Anzahl der nötigen Folien ermittelt. Darüber hinaus ist es wichtig, dass für das Vorhaben das richtige Material vorhanden ist. Sollen beispielsweise Bodenfliesen verschönert werden, kann auf Folie in einem strapazierfähigen Material nicht verzichtet werden. Auch, wenn spezielle Fliesenfolien gekauft werden, kann es durchaus nötig sein, dass diese an einigen Stellen noch zugeschnitten werden müssen. Das richtige Werkzeug dafür bilden ein Schneidebrett oder eine Schneidematte, ein Lineal und ein Cutter mit einer scharfen Klinge. Sowohl beim Messen als auch beim Anzeichnen und Abschneiden ist überaus präzise vorzugehen, damit die Folie ideal abdeckt und nicht in die Fugen ragt.

So funktioniert das Aufkleben

Bei dem Überkleben der Fliesen sollte grundsätzlich von oben nach unten vorgegangen werden, damit das abgezogene Wasser die bereits angebrachten Aufkleber nicht unter- oder überspült. Im ersten Schritt muss ein wenig Wasser in eine Sprühflasche gegeben und ein Tropfen Spülmittel hinzugefügt werden. Die Fliese, die beklebt werden soll, wird dann mit dem Gemisch vollflächig besprüht. Der Aufkleber wird nun von seinem Träger abgezogen und seine Klebeseite ebenfalls besprüht. Danach kann der Fliesenaufkleber auf der vorgesehenen Fliese angebracht werden. Die Positionierung lässt sich durch den vorhandenen Wasserfilm noch problemlos verändern. Sobald der Aufkleber perfekt sitzt, folgt noch einmal ein Ansprühen. Der Aufkleber wird dann in der Mitte festgehalten, damit das Wasser mit dem Filzrakel von der Mitte nach außen ausgestrichen werden kann. Die gesamte Fläche wird im Anschluss außerdem noch einmal mit dem Filzrakel ordentlich von innen nach außen bearbeitet. Die Feuchtigkeit und das ausgestrichene Wasser werden mit einem Küchenpapier abgetupft. Nun muss die Folie gut anhaften. Dieser Prozess kann abhängig von der Temperatur und dem jeweiligen Material zwischen zwei bis 24 Stunden in Anspruch nehmen. Falls nach dieser Zeit noch immer Kanten der Aufkleber abstehen sollten, sind diese mithilfe eines Föhns anzuwärmen und noch einmal anzudrücken.

Alternativen für das Überkleben der Fliesen mit Folie

Alte Fliesen lassen sich jedoch nicht nur mit Folie überkleben. Falls diese unkomplizierte Variante nicht in Frage kommt, ist es beispielsweise auch möglich, die vorhandenen mit neuen Fliesen zu überkleben. Dafür muss jedoch unbedingt eine entsprechende Tragfähigkeit gegeben sein. Auch alte Fliesen auf dem Boden lassen sich auf diese Art überkleben. Daneben ist grundsätzlich auch Tapete geeignet, um unschöne Fliesen verschwinden zu lassen. Diese wird dann auf den Fliesen mit Tapetenkleister befestigt. Allerdings muss der Untergrund im Vorfeld entsprechend behandelt werden, damit der Kleister auf den Fliesen wirklich sicher haftet. Mit Vinyl lassen sich Fliesen ebenfalls überkleben. Dafür ist der Einsatz von Kontaktkleber nötig, der den Vorteil aufweist, dass seine Anwendung absolut sicher und unkompliziert ausfällt. Daneben kann der Vinylboden auf den Fliesen nicht verrutschen, da die Haftung sich durch den Kontaktkleber überaus fest gestaltet. Abb.: Brett_Hondow/pixabay.com