Nasszelle richtig abdichten in wenigen Schritten

Wände und Boden müssen in und um Nasszellen, wie der Dusche oder der Badewanne, gegen Spritzwasser geschützt werden. Ist keine dauerhafte und wirkungsvolle Abdichtung vorhanden, kann Wasser in die naheliegenden Flächen eindringen, sodass langfristig Feuchtigkeitsschäden zu erwarten sind.

Warum ist eine Abdichtung überhaupt nötig?

Fliesen an sich sind zwar wasserdicht gestaltet, allerdings verschleißen ihre Fugen im Laufe der Zeit durch den häufigen Kontakt mit Chemikalien und Spritzwasser. Daher ist es nötig, bei Duschen die angrenzenden Wände bis zu 30 Zentimeter über dem Brausekopf und den Boden und bei Badewannen bis zu 20 Zentimeter über dem Zulauf abzudichten. Dafür stehen unter anderem praktische streichfähige Abdichtungen zur Verfügung, die auf Putz, Beton oder andere Untergründe direkt aufgetragen werden können. Unabhängig davon, ob der Bereich des WCs, die Duschwanne oder die Dusche im Badezimmer abgedichtet werden sollen – die Abdichtung der Nasszelle funktioniert stets auf die gleiche Art. Nach dem Abdichten werden Fliesen oder weitere Wand- und Bodenbeläge direkt auf der Abdichtung verlegt. Um auch Abläufe, Rohrdurchführungen, Duschen- und Wannenübergänge sowie Eckfugen dauerhaft abzudichten, wird der Abdichtungsanstrich mit Abdichtband, welches aus wasserdichtem Gewebe besteht, wirkungsvoll ergänzt.

Das Abdichten der Nasszelle – Eine Anleitung

Die Vorbereitung

Vor dem Beginn des Abdichtens der Nasszelle ist es nötig, sämtliche Unebenheiten und Löcher in den Wänden oder dem Boden auszugleichen. Dies kann mithilfe von Fliesenkleber oder Reparaturmörtel geschehen. Nachdem der Füllstoff vollständig getrocknet ist, werden Wände und Boden gründlich gereinigt. Grober Schmutz kann dabei mit dem Staubsauger entfernt werden, Fette und Öle mit geeigneten Reinigungsmitteln. Falls ein stark saugfähiger Untergrund vorhanden ist, sollte dieser außerdem mit lösemittelfreiem Tiefengrund grundiert werden.

Der erste Anstrich

Ist die Abdichtungsgrundierung vollständig trocken, wird der Abdichtungsanstrich in einer ersten Schicht aufgetragen. Im ersten Schritt werden dabei die Ecken großzügig gestrichen. Im Streich- und Rollverfahren folgen dann die weiteren Boden- und Wandflächen.

Anbringung des Dichtbandes

Sobald die Übergänge und die Eckfugen gestrichen wurden, wird in den feuchten Abdichtungsanstrich Dichtband geklebt. Dazu wird das Dichtband lediglich passend zugeschnitten und in die gewünschte Position geschoben. Besonders gut gelingt die Anbringung des Dichtbandes, wenn ein kleines Kantholz oder ein Zollstock zur Hilfe genommen wird. Das Abdichtband wird ebenfalls an den Wasseranschlüssen, den Abläufen und den Rohrdurchführungen verwendet. In den feuchten Anstrich muss an diesen Stellen dafür eine Abdichtmanschette eingebracht werden. Diese kann auch aus dem normalen Dichtband eigenständig zugeschnitten werden.

Dichtband überstreichen

Wurden sämtliche Anschlüsse, Übergänge und Eckfugen der Nasszelle abgedichtet, wird auch über die Manschetten und das Dichtband der Abdichtungsanstrich aufgetragen. Im letzten Schritt folgt dann der erste Anstrich der Bodenfläche.

Der zweite Anstrich

Der erste Abdichtungsanstrich muss dann für rund zwei Stunden antrocknen, bevor der zweite Anstrich aufgebracht werden kann. Fliesen oder anderweitige Wandbeläge werden erst angebracht, wenn der zweite Abdichtungsanstrich komplett durchgetrocknet ist. Daher sollte diese Arbeit erst am nächsten Tag durchgeführt werden.

Verschließen mit Silikon

Als letzter Schritt werden Bewegungs-, Eck- und Anschlussfugen durch Silikon verschlossen. Dabei sollte für die Abdichtung in besonders feuchten Räumen wie dem Badezimmer spezielles Sanitärsilikon verwendet werden. In diesem sind pilzhemmende Wirkstoffe enthalten, die das Schimmelrisiko in der Dusche maßgeblich reduzieren. Dieses wird in die Fugen mithilfe einer Kartusche eingefüllt. Mit einem Fugenglätter, der mit Seifenwasser benetzt ist, kann überschüssiges Silikon entfernt werden. In den folgenden zwölf Stunden ist die Dusche dann nicht zu nutzen. Abb.: ErikaWittlieb/pixabay.com