WC Spülkasten reparieren

Im Haushalt zeigt es sich als besonders unangenehm, wenn die Toilette Probleme macht. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich diese in den meisten Fällen ohne einen großen Aufwand recht schnell beheben lassen. Liegt zum Beispiel ein Defekt am Spülkasten vor, sind dafür oft Schwimmer oder Spülung verantwortlich. Der folgende Artikel erklärt den grundlegenden Aufbau eines Spülkastens, sodass das WC in Zukunft in vielen Fällen problemlos in Eigenregie repariert werden kann.

Die unterschiedlichen Spülkästen-Arten

Spülkästen weisen in dem meisten Fällen lediglich dahingehend Unterschiede auf, wie sie im Badezimmer verbaut sind. Ihr grundlegender Aufbau gestaltet sich jedoch gleich. Ist der Spülkasten direkt über oder auf dem WC zu finden, handelt es sich um einen Aufputzspülkasten. Integriert in der Wand sind dagegen die sogenannten Unterputzspülkästen, die lediglich ihre Betätigungsplatte freilegen. In einigen Altbauten sind heute auch noch hochmontierte Spülkästen zu finden – gespült wird bei ihnen durch den Zug einer Kette. Die Art ihrer Zugänglichkeit unterscheidet sich bei den verschiedenen Spülkästen maßgeblich. Hochmontierte Spülkästen können so recht einfach mithilfe einer Leiter erreicht werden. Im Falle eines Unterputz-Spülkastens muss dagegen der kleine Wandausschnitt genutzt werden, um Defekte reparieren zu können. Für die Öffnung dieses Spülkastens ist es dann nötig, eine Entfernung der Platte vorzunehmen, zum Beispiel mithilfe eines Schraubenziehers. Am einfachsten gestaltet sich die Öffnung bei einem aufgesetzten Spülkasten, denn hier muss lediglich der Deckel abgenommen werden.

Der Aufbau eines Spülkastens

Sollte ein Defekt des Spülkastens vorliegen, liegt ein Schaden an einem der in ihm verbauten Komponenten vor. Für die Wasserzufuhr zum Spülkasten sind der Flexschlauch und das Eckventil verantwortlich. Die Wasserversorgung zur Toilette wird unterbrochen, wenn das Eckventil zugedreht wird. Für die Reparatur des Spülkastens sollte dieser Schritt grundsätzlich durchgeführt werden, bevor der Spülkasten geleert wird. Die Wassermenge im Spülkasten wird über das Füllventil reguliert. Befindet sich dieses in geöffneter Position, strömt Wasser in den Spülkasten. Der sogenannte Schwimmer übernimmt dabei die Steuerung von Öffnung und Schließung. Der Wasserstand im Spülkasten wird durch den Schwimmer erkannt, sodass dieser kontinuierlich reguliert wird. Wird die Spülung betätigt, wird der Spülkasten soweit wieder mit Wasser gefüllt, bis ein bestimmter Stand erreicht ist. Im Anschluss schließt sich das Füllventil, sodass es zu einer Unterbrechung des Wasserzuflusses kommt. In Spülkästen ist außerdem ein Überlauf zu finden, der sicherstellt, dass es zu keiner Überflutung des Badezimmers kommt, wenn der Spülkasten einen Defekt aufweisen sollte. Das Wasser läuft durch diesen im Falle eines dauerhaften Wasserflusses so sicher ab.

Defekter Wasserfluss und Schwimmer

Treten Probleme mit dem WC in Erscheinung, ist dafür besonders häufig der Schwimmer verantwortlich. Wenn dieser seine Funktion nicht mehr ausführen kann, lässt sich dies daran feststellen, dass ein permanenter Wasserdurchfluss entsteht. Die Wasserrechnung kann dadurch schnell zu einer bösen Überraschung werden. Ein defekter Schwimmer sorgt nämlich dafür, dass keine Schließung des Füllventils erfolgt. In dieser Situation ist im ersten Schritt der Spülkasten zu öffnen und zu überprüfen, ob der Schwimmer eventuell verklemmt ist. Falls dies der Fall sein sollte, muss dieser vorsichtig gelöst werden – oft wird das Problem so bereits behoben. In älteren Toiletten sind daneben teilweise auch Schwimmer zu finden, die aus Styropor oder Schaum gefertigt sind. Im Laufe der Zeit saugen sich diese mit Wasser voll, wodurch ihre Funktionalität beeinträchtigt wird. Sollte dies festgestellt werden, besteht die empfehlenswerteste Lösung darin, den Schwimmer gegen eine moderne Kunststoff-Variante auszutauschen.

Defekte Dichtungen und Verkalkungen

Es ist ganz normal, dass sich Kalk an Orten ablagert, an denen Leitungswasser fließt. Diese Ablagerung sind somit auch bei einer Öffnung des Spülkastens zu finden. Besonders die Dichtungen des Spülkastens können jedoch unter den Kalkablagerungen maßgeblich leiden. Dichtungen sind im Spülkasten sowohl am Zu- als auch am Ablauf zu finden. Sollten sich diese als abgenutzt oder porös zeigen, kann dies ebenfalls dazu führen, dass in der Toilette ein kontinuierlicher Wasserdurchfluss herrscht. Die Lösung besteht dann in einem Ersetzen der defekten Dichtungen. Außerdem ist es generell ratsam, pro Jahr ein- bis zweimal ein gründliches Entkalken des Spülkastens vorzunehmen, um Schäden durch Kalkablagerungen vorzubeugen. In das Wasser sind dazu lediglich 0,5 Liter Essigessenz zu geben, welche dann für eine gewisse Zeit – am besten über Nacht – einwirkt.

Defekter Drücker des Spülkastens

Falls die Spülung der Toilette nicht mehr funktioniert, liegt dem entweder ein leerer Spülkasten oder ein ausgehängter Hebel der Betätigungstaste zugrunde. Sollte der Spülkasten leer sein, lässt sich dies unter Umständen auf die Wasserversorgung im gesamten Haus oder lediglich die der Toilette zurückführen. In diesem Fall ist zu überprüfen, ob eventuell ein zugedrehtes Eckventil vorliegt oder ob im Haus die Wasserversorgung aufgrund von Bauarbeiten unterbrochen ist. Lässt sich die Spülung über die Taste jedoch nicht betätigen, obwohl Wasser in den Spülkasten fließt, liegt dies an einer fehlerhaften Position des Hebels der Spültaste. Lässt sich kein Widerstand bei dem Betätigen der Taste spüren, ist dies ebenfalls ein sicherer Hinweis darauf. In diesem Fall reicht eine Öffnung des Spülkastens aus, um den Hebel wieder in seine korrekte Position zu bringen.

Defekte Ventile

Ein Defekt der Ventile kann ebenfalls für Probleme mit dem Spülkasten des WCs sorgen. Falls sich der Spülkasten nur sehr langsam nach dem Spülen wieder mit Wasser füllen sollte, ist ein näherer Blick auf das Füllventil zu werfen. Oft ist dieses dann beschädigt, verunreinigt oder verstopft. Das Sieb des Zulaufs ist in diesem Fall gründlich zu reinigen, eventuell wird jedoch auch ein Austausch des Füllventils nötig. Daneben sollte auch die Position des Eckventils der Wand überprüft werden. Falls dieses nicht vollständig aufgedreht sein sollte, kann dies ebenfalls zu einer sehr langsamen Wasserzufuhr im Spülkasten führen. Abb.: Hello I'm Nik/unsplash.com