Siphon abdichten und montieren

Ein Siphon hat unter anderem die Aufgabe, zu verhindern, dass aus der Abwasserleitung Gase und störenden Gerüche in die Wohnung strömen. Sind derartige Gerüche dennoch einmal zu vernehmen oder tropft Wasser aus dem Rohr des Waschbeckens oder der Spüle, besteht der Grund dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem undichten beziehungsweise defekten Siphon. In einem solchen Fall ist es nötig, den Siphon entweder zu reinigen und somit zu warten, oder die Montage eines neuen Siphons vorzunehmen. Wie dies funktioniert, erklärt der folgende Beitrag.

Defekter Siphon – Warnzeichen nicht ignorieren

Wird das Problem eines undichten Abflussrohres über längere Zeit ignoriert, stellen die unangenehmen Gerüche noch das kleinere Übel dar. Es können schließlich auch weitreichende Schäden an den Bad- oder Küchenmöbeln entstehen, darüber hinaus wird die Bildung von Schimmel so maßgeblich begünstigt. Falls die typischen Warnzeichen, wie feuchte Stellen und eine verstärkte Geruchsbildung, bemerkt werden, ist daher ein schnelles Handeln zu empfehlen. Allerdings stellt das Montieren eines neuen Siphons in der Regel kein großes Problem dar und kann recht schnell erledigt werden. Dennoch besteht natürlich auch die Möglichkeit, einen Fachmann mit der Reparatur beziehungsweise der Erneuerung des defekten Siphons zu beauftragen.

Die praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung

Im Folgenden findet sich eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen, mit deren Hilfe das Abdichten beziehungsweise die Montage eines Siphons im Handumdrehen gelingt.

Demontage des alten Siphons

Handelt es sich nicht um einen Neubau oder eine Kernsanierung der Wohnung, sodass der Siphon in dem jeweiligen Bereich zum ersten Mal angebracht wird, besteht der erste Schritt in der Regel darin, den sich am alten Siphon befindlichen Geruchsverschluss zu entfernen. Zuerst ist dafür am Ablaufventil die obere Überwurfmutter zu lösen – dazu ist meist ein fester Griff mit der Hand ausreichend. Ist dies nicht möglich, besteht das richtige Werkzeug in einer Siphon- oder Rohrzange. Nach dem ersten lockern der Mutter kann diese mit der Hand problemlos entfernt werden. Um den Siphon nun fachgerecht abzumontieren, muss dieser lediglich aus dem Abfluss herausgezogen werden. Jedoch ist dabei zu beachten, dass eine gewisse Sperrwassermenge in dem U-förmigen Teil des Rohres vorhanden ist. Der entfernte Siphon sollte daher nicht gekippt werden, bevor seine Entleerung in einen Eimer erfolgt ist.

Reinigung des Siphons und Dichtheitsprüfung

Falls sich der Siphon als undicht zeigt, ist es nicht in jeder Situation nötig, einen neuen Geruchsverschluss zu installieren. Auch eine sorgfältige Reinigung des Siphons kann dazu führen, dass er sich danach wieder vollkommen dicht zeigt. Für die Entfernung von groben Verschmutzungen ist idealerweise eine alte Bürste zu nutzen. Im Anschluss ist ein ordentliches Durchspülen des Siphons nötig, um festzustellen, ob in diesem noch Verstopfungen vorliegen. Sollte dies der Fall sein und sich die Verstopfungen als sehr hartnäckig zeigen, ist auch ein vollständiges Auseinandernehmen des Siphons möglich – dann gelingt die Reinigung der Gewindegänge noch optimaler. Im Zuge dieser Arbeiten ist es ebenfalls zu empfehlen, auch einen Austausch der alten Dichtringe vorzunehmen. Danach wird der Siphon wieder zusammengeschraubt und an der Spüle oder dem Waschbecken angebracht. Dann ist natürlich noch zu testen, ob die Arbeitsschritte von dem gewünschten Erfolg gekrönt werden. Falls die Undichtigkeit auch weiterhin besteht, ist auf die Montage eines neuen Siphons nicht mehr zu verzichten.

Einmessen des neuen Siphons

Wurde das Problem durch die Reinigung somit nicht gelöst, ist der Einbau eines neuen Siphons nötig. Zu ermitteln sind dabei im ersten Schritt die passende Länge und der nötige Durchmesser. Ausmessen lassen sich diese mithilfe eines herkömmlichen Zollstocks, welcher an der Verbindung zur Wand angesetzt wird. Die Messung erfolgt dann bis zu der Mitte des Abflusses. Die Maße des neuen Siphons sind so zu wählen, dass diese nicht weniger als die gemessene Länge betragen, da ansonsten das Risiko besteht, dass sich der Geruchsverschluss nicht als vollständig abgedichtet zeigt. Sollte der neue Siphon jedoch zu lang ausfallen, stellt dies kein großes Problem dar – in diesem Fall ist eine Metallsäge zu nutzen, um ihn auf die benötigte Länge zu bringen. Daneben sind auch spezielle Siphons aus Kunststoff zu finden, deren Höhe mithilfe von Schrauben flexibel verändert werden kann.

Zusammenbau und Montage

Im Vorfeld der eigentlichen Montage des neuen Siphons, ist dieser zusammenzusetzen. Dafür ist es nötig, das Rohr in die Muffe einzuführen. Fest verbunden werden diese beiden Komponenten dann mithilfe einer Überwurfmutter und einer Dichtung. Nachdem der korrekte Zusammenbau des Siphons erfolgt ist, kann sein Einsetzen in die Wandverbindung erfolgen. Im Anschluss folgt die Montage an Spüle beziehungsweise Waschbecken. Damit verhindert wird, dass Wasser ausläuft, ist der Siphon in das Wandrohr hereinzuschieben. Dann folgt der Einsatz der passenden Dichtungsringe und das ordentliche Festschrauben. Anschließend wird die Muffe an die Spüle beziehungsweise das Waschbecken gesteckt. Dabei kann ebenfalls nicht auf den Einsatz einer Dichtung verzichtet werden. Abschließend erfolgt die Fixierung mithilfe der Überwurfmutter, die mit einer Rohrzange festgedreht wird. Eventuell ist es auch nötig, dass an der Wandverbindung der Geruchsverschluss noch einmal nachgezogen werden muss. Wurden diese Arbeitsschritte bewältigt, ist die Montage des neuen Siphons abgeschlossen.

Die Dichtheitsprüfung

Nun geht es nur noch darum, den neuen Siphon hinsichtlich seiner Dichtheit zu testen. Dafür muss lediglich das Wasser angestellt und laufen gelassen werden. Wenn dieses dann korrekt abläuft und unterhalb des Beckens kein Tropfen festzustellen ist, zeigt sich der Siphon als dicht. Sollten sich jedoch noch feuchte Stellen bilden oder Wasser austreten, ist eine erneute Demontage und anschließende Kontrolle des Siphons notwendig. Eventuell befinden sich einige Dichtungen nicht an der korrekten Position oder bei dem Einbau hat sich etwas verkantet. Ein besonderes Augenmerk ist im Zuge der Arbeiten daher stets auf den Übergang der verbundenen Rohre zu richten.

Spüle und Waschbecken in Eigenregie fachmännisch abdichten

Ein Schutz vor einem möglichen Wasserschaden und unangenehmen Gerüchen aus der Kanalisation ist nur dann gegeben, wenn sich das Abflussrohr als vollkommen dicht zeigt. Allerdings können sogar unbegabte Heimwerker mithilfe des nötigen Werkzeuges, also einigen Dichtungsringen und einer Rohrzange, problemlos einen neuen Siphon installieren. Bevor ein neuer Siphon angeschafft wird, ist dennoch stets im ersten Schritt eine gründliche Reinigung des alten Siphons auszuführen. Foto: spa-ambiente.de