Wasserleitungen: Planung und Installation

Unabhängig davon, ob es das Trinken, das Kochen, das Baden oder das Duschen ist – sobald der Wasserhahn aufgedreht wird, sprudelt aus der Leitung sauberes und klares Wasser. Um dies auch zu jeder Zeit sicherzustellen, müssen einige Vorschriften eingehalten werden, wenn Wasserleitungen neu installiert werden. Von Bedeutung sind so unter anderem gewisse DIN-Richtlinien, die Energieeinspar- und die Trinkwasserverordnung. Für sämtliche Bereiche, die sich hinter dem Hauptabsperrventil des jeweiligen Versorgungsunternehmen liegen, ist im Übrigen grundsätzlich der Hausbesitzer zuständig. Von Bedeutung sind außerdem die Materialien, aus denen die Wasserleitungen gefertigt sind. Besonders häufig sind beispielsweise die Werkstoffe Kunststoff und Kupfer zu finden. Sowohl, wenn ein bereits vorhandenes System erweitert werden soll, als auch bei der Verlegung einer neuen Wasserleitung gilt: Bevor die nötigen Arbeiten angegangen werden, kann nicht auf die Erstellung eines detaillierten Verlegeplans verzichtet werden. Dieser stellt eine große Hilfe dabei dar, die benötigte Menge an Materialien zu ermitteln und sorgt außerdem dafür, dass eine Dokumentation der genauen Position der Leitungen gegeben ist. So besteht kein Risiko, dass in Zukunft die Wasserrohre bei Bohrarbeiten versehentlich beschädigt werden.

Die Planung von Wasserleitungen: Das ist zu beachten

Bei der Planung der Wasserleitungen sind einige grundsätzliche Vorgaben zu berücksichtigen. Beispielsweise sollte das Verlegen der Leitungen von der Wasseruhr bis zu der jeweiligen Entnahmestelle stets auf dem kürzesten Weg geschehen. Zu präferieren sind dabei gerade Wege, die zu Decken und Wänden im rechten Winkel verlaufen. Grundsätzlich ist es nicht erlaubt, Trinkwasserleitungen durch Müll- oder Lüftungsschächte, Außenwände oder Schornsteine zu führen. Die Anordnung von Kalt- und Warmwasserleitungen ist außerdem parallel zu planen – im Verlegeplan werden sie jedoch separat markiert. Falls geplant wird, die Leitungen waagerecht zu verlegen, sollten sich die Leitungen des Warmwassers stets oberhalb der Kaltwasserleitungen befinden, da es ansonsten zu einer zu starken Erwärmung dieser kommt. Zu empfehlen ist daneben der Einsatz eines Etagenverteilers. Dieser ermöglicht es, die Leitungen zu den Entnahmestellen separat weiterzuführen.

Die geltenden Regelungen für die Verlegung von Abwasserleitungen

Durch die DIN 1986 wird vorgegeben, dass Abwasserrohre einen gewissen Durchmesser aufweisen müssen. Wie groß dieser ausfallen muss, hängt stets von dem Sanitärobjekt ab, welches an die Leitung angeschlossen ist. Beispielsweise beträgt der Mindestdurchmesser eines Rohres, welches an einem Waschbecken angeschlossen ist, 40 Millimeter. Größer muss sich der Durchmesser etwa bei einer Toilette zeigen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Rohre vor oder in der Wand verlaufen. Findet die Installation der Leitungen jedoch in tragenden Wänden statt, kann auf eine Prüfung der Statik nicht verzichtet werden. Damit das Abwasser korrekt abgeführt und dabei verhindert wird, dass Ablagerungen entstehen, sollte außerdem ein Gefälle von zwei Zentimetern bei der Verlegung der Rohre berücksichtigt werden. Geht es um Fallrohre für die Entwässerung des Hauses, kann außerdem nicht auf eine Belüftung verzichtet werden. Diese kann entweder in einem Rohrbelüfter oder einer Dachbelüftung bestehen. Werden die Abflussrohre außerhalb des Gebäudes verlegt, muss für sie eine frostsichere Tiefe gewählt werden, die mindestens 80 Zentimeter beträgt. Darüber hinaus ist es nicht erlaubt, Schmutzwasser und Regen gemeinsam abzuleiten. Wasserleitungen, die mit dem Trinkwassersystem verbunden sind, unterliegen auch bei privaten Entnahmestellen stets der geltenden Trinkwasserverordnung. Beispielsweise wird dadurch verhindert, dass das Wasser über einen längeren Zeitraum unbewegt in der Leitung steht, da sich dieses so erwärmt und sich so gesundheitsgefährdende Mikroorganismen überaus schnell ausbreiten können.

Die verschiedenen Rohrarten für Wasserleitungen

In der Regel bestehen die Abflussrohre in einem herkömmlichen Haus aus Kunststoff. Allerdings kann das Abwasser, welches aus Wasch- oder Spülmaschine geleitet wird, sehr hohe Temperaturen aufweisen, weshalb sogenannte HT-Rohre, also Hochtemperatur-Rohe, verwendet werden müssen. Normalerweise wird dagegen auf PVC- oder PP-Rohre zurückgegriffen, die sich durch ihre graue Farbe auszeichnen. KG-Rohre werden dagegen als Grundleitungen eingesetzt, also unterhalb der Kellersohle im Erdreich. Diese sind auch unter der Bezeichnung PVC-Kanalrohre bekannt und weisen in der Regel eine braun-orange Färbung auf. Geht es um Trinkwasserleitungen, wird vorrangig auf Kunststoff, innenverzinntes Kupfer oder korrosionsbeständigen Stahl zurückgegriffen. Liegt der pH-Wert des Trinkwassers unterhalb des Wertes von 7,0, ist die Nutzung von Rohren aus reinem Kupfer dagegen nicht erlaubt, da sich aus der Leitung dann zu hohe Kupfermengen herauslösen würden. Sämtliche Komponenten, die mit dem Trinkwasser in direkten Kontakt kommen, müssen außerdem durch den DVGW, den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs, zugelassen sein.

Wasserzuleitungen installieren und dämmen

Heutzutage besteht die gängige Praxis in den meisten Fällen darin, die Verlegung der Wasserleitungen auf den Wänden vorzunehmen. Auf diesen erfolgt die Befestigung dann beispielsweise mithilfe von Schellen. Dies wird auch als Vorwandinstallation bezeichnet. Durch spezielle Fittings ist dann das Verschrauben der zugeschnittenen Kunststoffrohre möglich. Bei Kalt- und Warmwasserleitungen kann außerdem nicht auf eine entsprechende Dämmung verzichtet werden. Durch diese wird nicht nur die Unbedenklichkeit des Trinkwassers gewährleistet, sondern ebenfalls einem zu hohen Energieverlust entgegengewirkt. Für die Dämmung werden vorgeformte Dämmschalen verwendet, die aus geschäumtem Kunststoff bestehen. Mindestens sollte die Dicke der Dämmschicht vier Millimeter betragen, verlaufen die Rohre neben Warmwasserleitungen ist eine Dicke von 13 Millimetern nötig.

Die Besonderheiten von Abwasserleitungen

Durch Abwasserleitungen wird sichergestellt, dass ein unkomplizierter und schneller Abfluss von gebrauchtem Wasser stattfindet. Falls der Abfluss jedoch eine zu kleine Größe aufweist, kommt es schnell zu Verstopfungen. Aus diesem Grund gibt die DIN 1986 den bereits erwähnten Mindestdurchmesser vor. Generell zeigt sich die Verlegung von Kunststoff-Abwasserleitungen, die mithilfe von Steckmuffen leicht montiert werden können, wesentlich einfacher als die Verlegung von Kupferrohren. Eingebaut werden die Rohre entweder in Form einer Vorwandinstallation oder in Rohrschächten, die sich innerhalb der Wand befinden. Sämtliche Abwasserleitungen führen zu einem Fallrohr. Dieses muss unbedingt ein Gefälle besitzen, dass in Wohnräumen zwischen einem bis zwei Zentimeter pro Rohrmeter beträgt. Das dickere Ende der Muffen muss außerdem bei einer Rohrverbindung immer zu der Richtung ausgerichtet werden, aus welcher der Wasserfluss kommt.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Verlegen von Wasserleitungen

Wie bereits geschildert, kann das Verlegen der Wasserleitungen entweder innerhalb der Wand oder auf dieser erfolgen. Im Folgenden findet sich eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen, mit der Wasserleitungen von versierten Hobbyhandwerkern auch problemlos in Eigenregie installiert werden können.

Zuschneiden der Leitungen

Der erste Schritt bei dem Verlegen der Wasserleitungen besteht darin, die Rohre auf die benötigte Länge zu kürzen. Idealerweise wird eine Metallsäge verwendet, wenn Rohre aus Kupfer genutzt werden. Für Kunststoffrohre stellt dagegen eine Rohrschere das richtige Werkzeug dar. Im Anschluss folgt noch ein sorgfältiges Entgraten der Rohre.

Montage der Anschlussdosen und Fittings

Nun sind die Enden der Rohre mit den Fittings zu versehen. Außerdem müssen Verteiler und Anschlussdosen montiert werden. Diese werden dann mit den Rohren verbunden.

Verlegung und Verbindung der Wasserrohre

Die Rohre werden mit dem Hauptwasserverteiler verbunden. Im Anschluss folgt die Verlegung der Leitungen an den gewünschten Stellen. Wichtig ist, dass die Rohre dabei nicht geknickt werden. Durch die Verbindung mehrerer Rohre miteinander können auch längere Strecken problemlos überwunden werden. Abhängig von dem jeweiligen Material der Rohre, werden sie dafür verklebt, verklemmt, verlötet, gepresst oder gesteckt. Weist der Verteiler Anschlüsse auf, die nicht genutzt werden, lassen sich diese mithilfe eines Blindstopfens sicher verschließen.

Anschluss der Leitungen an den Abnehmer

Der Anschluss der Wasserleitungen an den jeweiligen Wasserzähler muss zwingend durch einen qualifizierten Fachmann erfolgen. Im Bereich der Armaturen und Abzweigungen können die Arbeiten jedoch auch in Eigenregie ausgeführt werden. Falls es sich um Wasserleitungen handelt, die aus Metall bestehen, darf ebenfalls nicht auf die Erdung dieser verzichtet werden.

Isolation der Wasserleitungen

Wurden die Leitungen wie geplant verlegt, ist es empfehlenswert, diese im Anschluss noch zu isolieren. So wird verhindert, dass die Warmwasserleitungen zu stark abkühlen und damit die Energiekosten steigen. Daneben können sich die Kaltwasserleitungen so auch nicht erwärmen, sodass kein Nährboden für schädliche Mikroorganismen besteht.

Prüfung der Wasserleitungen

Im Vorfeld der Verkleidung der Rohre beziehungsweise des Verputzens der Wand, ist noch zu überprüfen, ob der Wasseranschluss korrekt mit den Leitungen verbunden ist und keine undichten Stellen auftreten. Zu Zwecken der Prüfung findet ein Abdrücken der Rohre mit Luft oder Wasser statt. Foto: Los Muertos Crew/pexels.com